Öffnungszeiten: Sonntags 14 - 17 Uhr
Führungen auch ausserhalb dieser Zeiten nach Vereinbarung
(siehe Kontakt)
Aktuell: Sonderausstellung: "altes Handwerk" Thema: Wagnerei
Der Hördener Wied- und Bähofen
Die Technik des "Wieden - Bähens und Wieden - Drehens
Die Murgflöße hatten seit alters her eine besondere Bauweise. Sie waren aus mehreren "Gestöre" zusammengefügt. Es gab Flöße von 20 bis 120 Meter Länge und bis 3 Meter Breite. Um die kurvenreiche Strecke auf der Murg nach Steinmauern problemlos zu bewältigen galt es die Flöße gelenkig zu gestalten.Dies gelang durch die Verbindung der einzelnen Stämme und Gestöre mit Holzseilen, den sogenannten "Wieden.
Hierbei handelt es sich um schlanke Haselnuss-, Birken-, Fichten und Eschengerten die zu den zähesten Einbindehölzer gehören. Die Wiedenhölzer, bis zu 6 Meter lang, werden als grüne Stämmchen geschlagen, entastet und danach einige Tage in einem Gewässer eingeweicht. Die weitere Verarbeitung zu Wieden erfolgt dann im "Wiedeofen" , der die Form eines Backofens hat und 4 - 5 Meter lang sein sollte. Dort werden die Stämmchen erhitzt. Dieser Vorgang wird "Bähen" genannt. Der "Bähofen" muss fachmännisch angeheizt und die hohe Temperatur gehalten werden, so dass der Saft der 3 - 5 cm dicken Hölzer zu kochen beginnt und die Rinde aufspringt.
Die heissen Stangen werden dann im "Wiedstock" , einem kräftigen Holzstamm , der im Boden sitzt, verankert. Dabei wird das dicke Ende der "Botten" in einem Loch des Wiedestocks eingespannt und verkeilt. Am dünnen Ende wird eine Schlinge gedreht , durch welche die Wiedestange geschoben wird. Nun drehen zwei Flößer die Wiede um die Stange. Beim Drehen springt die Rinde vollends ab und der brodelnde Saft spritzt heraus, ein gutes Zeichen, denn so lässt sich die Wiede am besten verarbeiten. Die gedrehte Wiede wird vom Wiedstock genommen, zu einem Ring verschlungen und in einem Bund zu mehreren Wieden zusammen gelegt. Bevor die Wieden zum Einbinden der Flöße verwendet wurden, mussten sie niochmals ausreichend gewässert werden.
Für ein Floß, abhängig von der Anzahl der Gestöre, wurden bis zu 160 Wieden benötigt.
Hauptsächlich in den Wintermonaten, in denen die Flößerei ruhte, beschäftigte sich so mancher Flößer mit dieser Arbeit und besserte damit seinen Lebensunterhalt auf.
Anmerkung: Noch heute demonstrieren Mitglieder unseres Vereins diese Arbeit im Hof des Hauses Kast. Solte Interesse an einer Vorführung bestehen melden Sie sich bei uns (siehe Kontakt) oder schauen in unseren Veranstaltungskalender.
Verein für Heimatgeschichte Gaggenau-Hörden e. V.
Landstrasse 43
76571 Gaggenau - Hörden
Rufen Sie einfach an +49 7224 / 656302 oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
Öffnungszeiten:
Museum "Haus Kast:"
Sonntags 14-17 Uhr
sowie nach Vereinbarung
außer in den Schulferien und den Wochenenden vor und nach Beginn der Ferien.